70 Jahre HSVS – 15 Jahre Lüttsegler – Bootstaufe Fritz Lakritz – Twiebakken

Am gestrigen Samstag, den 12.09.2020, fand unsere diesjährige Twiebakken-Regatta zusammen mit der Taufe des neuen Trainerboots „Fritz Lakritz“ und den Feierlichkeiten zum 70-jährigen Jubiläum des HSVS und 15-jährigen Jubiläum der „Lüttsegler“ statt. Es folgt ein Bericht unseres Regattawarts Manfred:

Der Tag begann so schön, wer gegen 08.00h aus dem Fenster schaute,  war begeistert: Blauer Himmel und ein schöner 2-3er Wind aus Süd. Susi hatte allerdings am Vortag bereits von viel Wind für Samstag und Sonntag berichtet aber das sah ja alles vielversprechend aus. Regattawart Manfred musste sich Gedanken machen, wie eine vernünftige Startlinie vor dem Clubhaus auszulegen sei,  das Startprozedere durchgeführt werden sollte, etc. Es sollte natürlich eine Startlinie 90° zur Windrichtung werden. Er rechnete fest mit den Trainern und mit Adrian, die das schon richten würden und auch eine Querpeilung  auf  der Linie vornehmen könnten.

Dann begannen die Jubiläumsfeierlichkeiten mit der plattdeutschen Begrüßung und launigen Ansprache des Vörsitters Carsten Petersen. Er erinnerte an die Gründung des HSHVS am 03.9.1950. Die corona-Pandemie mit den erforderlichen Hygienemaßnahmen lassen das Jubiläum anders ablaufen als erhofft. De Vörsitter bedankte sich herzlich bei den Spenderinnen und Spendern, die 2019 und 2020 mit großzügigen Geldbeträgen die Anschaffung des Motors gefördert haben. Er begrüßte den Vertreter der Nord-Ostsee-Sparkasse, Herrn Hindersmann, die Vertreter des Rotary-Clubs Schleswig-Gottorf, Präsident Robert Hass und Herrn Motullo und Thomas Dappert, den Kassenwart des Kreisseglerverbandes Schleswig. Nicht anwesend konnten bei der heutigen Feier Vertreter der VR-Bank-Stiftung und des Landessportverbandes, die ebenfalls Förderer des Bootsprojektes sind. Ohne ein verlässliches Trainerboot ist der Segelbetrieb der Jugendabteilung nicht möglich.  Die finanziellen Förderungen dieser Institutionen haben  dem HSVS die Anschaffung des neuen Trainer- und Sicherungsbootes ermöglicht, denn ein derart hohe Investition hätte der Verein aus eigenen Mitteln nicht stemmen können. Ohne ein verlässliches Trainerboot ist der Segelbetrieb der Jugendabteilung nicht möglich.  

Es folgte ein toller Vortrag vom Balkon. Michael „Smut“  brachte mit lauter Stimme frei nach Fontane, Schiller und Goethe einen Vortrag, der das Publikum zu Zwischenapplaus veranlasste. Nicht zuletzt Michael ist es zu verdanken, dass dem Club jetzt so ein tolles RIB, mit Namen „Fritz Lakritz“ zur Verfügung steht. Seine Dichtkunst lockte den Honoratioren der Stadt immer wieder den einen oder anderen größeren Betrag als Spende aus der Schatulle.

Es folgte die Enthüllung des nagelneuen Trainerbootes, das noch durch eine Bootspersenning bedeckt war. Emilia und Malin tauften „Fritz Lakritz“ mit einem Zinnbecher voll, na klar: Lakritzlikör mit den Worten:

Das Vorgeplänkel müsste reichen
Die Ungewissheit soll nun weichen
Drum lasst den Blick zum Boot uns wenden
Die Zeremonie wird jetzt enden.

Ich dies‘ Likörchen hier nicht saufe
Denn es ist für die „heil’ge Taufe“.
„Der Neue“ soll geweihet sein
vom Holmer Lüttsegler Verein!

Heut‘ reich geschmücket noch mit Blüten
Wird er ab jetzt… – „Gott mag behüten“
Auf Schlei, in Seen und auf Meeren
Die Sicherheit für uns gewähren!

Unter’n Propeller sollte passen…
…stets eine Handbreit Wassermassen!
Wir taufen Dich, das ist kein Witz…
Dein Name lautet: FRITZ LAKRITZ

Leider nahm der Wind stetig zu und als der „Smut“ vom Balkon sprach, war schon klar, für die Optis und die Kähne wird das heute nichts mehr. Trotzdem sollten natürlich zwei Wettfahrten, Wettbewerbe, durchgeführt werden. Als die Zeit gekommen war, hatte Manfred einen schönen Kurs auf der Wiese ausgelegt: up-und down, backbord runden mit einer offset Marke, damit sich die vor-dem-Wind „segelnden“ nicht nach der Tonnenrundung mit den am Wind kreuzenden ins Gehege kommen. Wie auf großen Regatten üblich. Es sollte Backbord gerundet werden, es wurden 2 Runden „gelaufen“. Es galt dabei ein Optischwert quer vor der Brust gegen den Wind zu halten und das Schwert auch auf der „Vorm-Wind“ als Schiebehilfe zu benutzen. Der erste Lauf musste abgebrochen werden, da Fabian das „Gate“ falsch gerundet hatte und das gesamte Feld hinter ihm her lief. Das erinnerte mich an die vorletzte Mittwochsregatta hier auf der Schlei, als wir alle dem ersten hinterher segelten, der allerdings die Bahnabkürzung nicht mitbekommen hatte. So wurde die gesamte Mittwochsregatta annulliert. Wie der erste Lauf zur Twiebakken. Euer Wettfahrtleiter machte noch einmal deutlich, wie die Tonnen und wie das Gate (die zwei Tonnen, die die Startlinie markierten) zu runden sind. Durch das „Tor“ und nicht am Tor vorbei…

Der Wind hatte zur zweiten Wettfahrt stark nach Südwest gedreht. Die Bahn musste neu ausgelegt werden. Die Kondition der Teilnehmer hatte ausserdem schon stark gelitten und man erwartete eine kürzere Bahn. Das hielt mich in Aktion. Nun wurde der „Leerraum“ an der Süd knapp und es musste umdisponiert werden. Die Luvtonne an Steuerbord lassen und dann zu der neu gesetzten Offset Tonne und dann wieder durch das Gate und auf die zweite Runde. Es gab starke Positionskämpfe und Michael „Smut“ griff in das Geschehen ein. Er holte sich ein Schwert und konnte ganz, aber wirklich nur um Haaresbreite Fabian schlagen und erster werden. Leider kam für ihn keine weitere Wertung in Betracht da er sich im ersten Lauf drei Buchstaben eingefangen hatte: DNS.

Körperlich waren die Teilnehmer nach 2 Wettfahrten am Ende und lagen fast alle flach auf dem Rasen. Es konnten also nur noch 2 weitere Wettbewerbe, wie geplant stattfinden, die sich ausschließlich mit der Taktik und der Materie des Regattasegelns beschäftigen sollten. Keine Anforderungen an die Kondition. In diesem Fall das Erkennen der richtigen Seite der Startlinie oder besser, wo habe ich einen Vorteil mit kürzerer Strecke zur Luvtonne. Eine Startlinie sowie eine Luvtonne waren aufgebaut. Es sollte geschätzt, nicht geraten werden. Im ersten Wettbewerb hatten alle die richtige Lösung, die maßgenau mittels Tampen festgestellt wurde. Leider gab es zum zweiten Wettbewerb wieder Winddrehungen, der Wettfahrtleiter musste reagieren. Jetzt waren es Fabian, Fiete, Malin, Ole, Jonna und Jonte, die richtiger Weise auf Links gesetzt hatten. Ein kleiner Startvorteil, der Piet und Emilia nicht aufgefallen war. Das nachmessen der Entfernungen mittels Tampen lies aber keine Zweifel zu.

So stand am Ende nach vier Wettbewerben die Siegerliste fest und es konnte zügig zur Preisverteilung geschritten werden. Hier hatten sich Susi und auch Emilia eine besondere Mühe mit den Preisen gemacht. Alle Helfer bekamen den ihnen zustehenden Beifall für ihren Einsatz. Die Regattateilnehmer bekamen ebenfalls Lob und Beifall für ihre Leistung und die Veranstaltung wurde mit einem dreifachen Hipp-Hurra beendet.

Ergebnisse Twiebakken-„Regatta“ 2020

PosNameW1W2W3W4W5Summe
1Fabian121149
2Piet2312311
2Olve3411211
3Fiete5511113
4Malin4611618
5Jonna6711520
6Jonte7811724
7Emilia810/DNS1210/DNS31
8Anouk910/DNS110/DNS10/DNS40
9Michael10/DNS110/DNS10/DNS10/DNS41

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